Chilis das Gewürze der Welt
 
             
  Die Gattung Capsicum gehört zur Familie der Nachtschattengewächse Tomaten, Auberginen, Kartoffeln, Tabak  
   
 
Der Capsaicin Gehalt variiert mit dem Anbauort, Witterung, Boden und vielen anderen Aspekten des Wachstums.
 
             
  Zu der Gruppe der Scharfmacher (Capsaicinoide) gehören Capsaicin, Dihydrocapsaicin, Homodihydrocapsaicin und Nordihydrocapsaicin. Diese zählen chemisch gesehen zu den Alkaloiden und werden ausschließlich von der Gattung Capsicum (Paprika und Chilis) hergestellt  
             
  Vögel sind die Hauptverbreiter der Samen, wenn sie die Chilis fressen und die unverdauten Samen ausscheiden. Vögel haben keine Rezeptoren, um die Schärfe der Frucht oder der Samen wahrzunehmen.  
             
  Das Capsaicin brennt nicht nur im Mund, sondern auch auf der Haut, an den Schleimhäuten, in den Augen etc. Deshalb sollten Sie beim Verarbeiten scharfer Chilischoten immer Handschuhe tragen, auf keinen Fall in die Augen fassen, Hände, Messer und Geschirr gut reinigen und Kinder fern halten. Auch beim Kochen oder Mahlen können scharfe Dämpfe/Stäube entstehen, die Augen und Lunge reizen.  
             
             
  Je länger die Chilis an der Pflanze hängen umso schärfer werden sie. Man sollte die Chilis aber auch nicht zu früh ernten und warten bis die entgültige Färbung erreicht ist  
             
             
  Ernährungswissenschaftler und Freunde der fernöstlichen Küche kennen ihn schon lange, den „Pepper High Effect“. Beim Verzehr von besonders Scharfen schlägt ein Wirkstoff zu, der die Zunge kribbeln lässt, den Kreislauf in Schwung bringt und Hitzewallungen produziert. Die Rede ist von Capsaicin. Einem Wirkstoff der in Chillischoten, Peperoni und Co. enthalten ist. Sein positiver Nebeneffekt, er brennt nicht nur am Gaumen sondern setzt auch Endorphine frei. Und die machen bekanntlich glücklich.  
             
             
             
             
  Was hilft, wenn’s brennt?

Wenn man bei der „Verbrennung“ durch Chilis einen Schluck kaltes Wasser trinkt und im Mund behält, nimmt der Schmerz kurz ab, um danach wieder mit voller Wucht zuzuschlagen.

Der Körper reagiert auf das Löschen der vermeintlichen Verbrennung mit einem kurzen Nachlassen der Schmerzen. Da Capsaicin aber in Wasser kaum löslich ist, verbleibt der Schmerzauslöser im Mundraum und verursacht weitere Schmerzen. Viel besser helfen fetthaltige Lebensmittel: das beste Gegenmittel ist kalte Vollmilch, aber es gehen auch gut Joghurt, Milcheis, Mayonnaise oder Käse (das ist vielleicht auch der Grund, warum viele mexikanische Chiligerichte mit Käse überbacken werden).

Auch in Alkohol löst sich das Capsaicin leichter als in Wasser, deshalb helfen auch Bier, Wodka oder Wein besser als Wasser. Außerdem kann man die Schärfe im Mund mechanisch durch Brot entfernen; man schabt das Capsaicin sozusagen ab. Rezeptoren für Hitze/Schärfe sind alle Schmerznerven, und diese sind auch im Magen vorhanden. Somit kann es selbst im Magen noch ziemlich brennen, gerade wenn man sehr scharf auf nüchternen Magen isst. Ein Glas Milch hilft auch hier sehr schnell.

Die meisten Menschen empfinden gerade frische Chilis als besonders scharf; das liegt daran, dass man die Schoten gut kaut und somit das Capsaicin richtig in die Mundschleimhaut einarbeitet. Wenn man eine Schote im Ganzen runterschluckt, passiert im Mund nichts. Wenn man aber die Schoten zerkaut oder mitkocht, wird es richtig scharf. Dabei spürt und verträgt grundsätzlich jeder Mensch die Schärfe ganz unterschiedlich – manche Menschen mit empfindlichen Magen vertragen überhaupt keine Chilis, andere bemerken erst ab vielen tausenden Scoville eine leichte Schärfe.

 
             
             
  Genau genommen können wir Schärfe nicht „schmecken“ (schmecken können wir nur süß, bitter, salzig, sauer und umami*), sondern wir nehmen Schärfe über Nervenzellen wahr, die eigentlich für die Empfindung „heiß“ zuständig sind. Steigt die Temperatur im Mund über 43°C, z. B. wenn wir eine zu heiße Suppe essen, dann lösen die Rezeptoren der Nerven eine Schmerzempfindung im Gehirn aus. Außerdem werden durch diese echte Verbrennung Zellen im Mund zerstört, und wir haben noch tagelang ein taubes Gefühl im Mund.pain_is_good_saucen_818

Das Capsaicin hingegen wirkt auf diese Hitze-Rezeptoren mit einem Täuschungsmanöver: es setzt die Schmerzgrenze der wahrgenommenen Temperatur auf unter 37°C herab, sodass der Nerv dauerhaft das Schmerzsignal ans Gehirn sendet. Mit dem Ergebnis, dass Chili auf der Zunge genauso höllisch weh tut, wie eine viel zu heiße Suppe. Sie „brennt“! Da der Körper aber nur auf eine falsche Sinneswahrnehmung („zu heiß“) hereingefallen ist, vergeht das Schmerzgefühl ohne gravierende Nachwirkungen. Insofern ist auch die englische Sprache bei Schärfe etwas genauer als die deutsche: im Englischen ist „scharf“ und „heiß“ das gleiche, nämlich „hot“. Und noch einen Vorteil gibt es beim Genuss einer scharfen Chili: das Gehirn schüttet augenblicklich Endorphine (Glückshormone) zum Ertragen der Schmerzen aus. Scharf essen macht also glücklich: Man nennt das auch den „Pepper High“-Effekt.

 
             
             
             
             
  Der organoleptische Test von Scoville

Wilbur Lincoln Scoville, der als Chemiker für das Pharmaunternehmen Parke-Davis arbeitete, ein Messverfahren für den Schärfegrad von Chilis um für Arzneimittel eine präzise Capsaicin-Dosierung zu ermöglichen. Dabei wurde eine Mischung aus Chilipulver und Alkohol angesetzt und diese solange mit gesüßtem Wasser verdünnt, bis ein Tester auf der Zunge keine Schärfe mehr feststellen konnte. Das heißt also, dass je schärfer die Chili ist, man auch umso stärker verdünnen muss: wenn man für 1 ml Chilitinktur 1 Liter Wasser (1.000 ml) zur Verdünnung benötigt, damit keine Schärfe mehr wahrgenommen werden kann, dann beträgt die Schärfe dieser Chili 1.000 Scoville-Einheiten, wobei dies der Wert für eine relativ milde Chili ist. Wilbur Scoville kam bei seinen Versuchen auf Verdünnungen von bis zu 1:100.000 (das entspricht also einer Verdünnung von 100 Litern auf 1 ml).

 
             
             
             
             
  Man gewöhnt sich an Capsaicin

Die Rezeptoren gewöhnen sich an das Capsaicin und der Körper reagiert mit der Zeit nicht mehr so stark auf den Stoff. Deshalb kann man mit etwas Training immer schärfer essen und so können Menschen aus Kulturen, in denen Chilis zum täglichen Speiseplan gehören, auch extrem scharfe Speisen verzehren.

 
             
             
  Capsicum frutescens

Es gibt nicht so viele Chilis der Sorte Capsicum frutescens. Dafür gehören aber die bekanntesten Chili-Pflanzen zu ihr. Tabasco, Piri Piri und einige der feurigen Thai Chilis.

 
             
             
  Capsicum annuum

Capsicum annuum Chilis und Paprika gehören heute zu den am meisten angebauten Chilisorten. Keine andere Capsicum Sorte bietet eine solche Vielfalt an Pflanzen und Früchten.

 
             
             
  Capsicum chinense

Capsicum chinense sind wegen der Schärfe und des vollen Aroma eine beliebte Chilisorte.

 
             
 

 

 
             
             
  Capsicum baccatum

Capsicum baccatum Chilipflanzen können sehr hoch wachsen, sofern der Blumenkübel nicht zu klein ist. Baccatum bedeutet das die Früchte wie Beeren aussehen.

 
             
             
 

Capsicum baccatum

Ursprünglichen Arten aus Bolivien und Peru. In Südamerika viele Sorten dieser Art werden als "Aji". Diese Art hat eine der schmackhaftesten Sorten, mit einer breiten Palette von Farben, Formen und Geschmacksrichtungen, von sauer bis süß und fruchtig.


Capsicum annuum

Spezies stammt aus Mexiko und Mittelamerika, Zu seinen bekanntesten Sorten sind die klassischen Paprika, Cayenne, Jalapeno die, Serrano und Poblano. Die Blüten dieser Art sind frei von Flecken und in der Regel weiß, aber es gibt Sorten mit Blüten in sie völlig von der Farbe lila oder weiß eingefasst mit lila.


Capsicum chinense

Diese Art stammt aus dem Amazonas, ist aber jetzt die in der Karibik, Mexiko und in der Gegend östlich der Anden kultiviert Zu seinen bekanntesten Sorten sind die Habanero, Scotch Bonnet, Trinidad Scorpion und 7 Pod.

Capsicum frutescens

Spezies stammt aus Mexiko und Mittelamerika. Wächst auch in allen tropischen und subtropischen Regionen Zu seinen bekanntesten Sorten sind die Tabasco, der Afrikanischen Vogel oder Piri Piri, die Malagueta


Capsicum pubescens

Einheimischen Arten nach den Hängen der peruanischen Anden. Von den Inkas für Tausende von Jahren kultiviert, unterscheidet sich diese Gebirgsarten am meisten von den anderen durch seine Behaarung (Behaarung), sind die Blüten lila und Halb Schwarzen. Es gibt einige seltene Sorten wie Rocoto San Isidro und Sukanya mit fast weißen Blüten.

 
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             
             

 

Urban Gardening 2.0

Urban Gardening und Urban Farming liegen weltweit im Trend

Immer mehr Menschen entdecken das Gärtnern in der Stadt und besiedeln freie Flächen, ob auf dem Boden oder auf den Dächern. Hier werden in den urbanen Räumen alle Sorten von Gemüse, Kräutern, Obst oder auch nur dekorative Pflanzen herangezogen.


Urbane Landwirtschaft findet heute schon in vielen Städten weltweit statt und wird sich in Zukunft weiter ausweiten. In manchen südlichen Regionen sichert Urban Farming einen Teil der Nahrungsversorgung. Architekten haben bereits begonnen, Gebäude zu entwerfen, welche nicht nur Wohnraum schaffen, sondern auch Lebensmittel direkt vor Ort in den urbanen Räumen produzieren. Urban Farming bedeutet aber auch, auf möglichst natürliche Art und Weise die Pflanzen wachsen zu lassen.

Ökosystemdienstleistungen-Ecosystem Services
Die Notwendigkeit des Natur- und Umweltschutzes begründet man heute mehr und mehr mit Ökosystemdienstleistungen

Der Begriff ist seit Beginn des Jahrtausends zu einem Schlüsselkonzept an der Schnittstelle von natur- und sozialwissenschaftlicher Umweltforschung geworden. Nach dem Millennium Ecosystem Assessment lassen sich Ökosystemdienstleistungen in vier Kategorien einteilen, wobei die sogenannten unterstützenden Dienstleistungen als Basis der übrigen Dienstleistungen angesehen werden

Unterstützende Dienstleistungen

ökosystembare Dienstleistungen, die auf Bodenbildung, Nährstoffkreislauf und Erhaltung der genetischen Vielfalt beruhen

Bereitstellende Dienstleistungen

Bereitstellung von Nahrung, Wasser, Baumaterial (Holz), Fasern, Rohstoffen für Arzneimittel

Regulierende Dienstleistungen

Regulierung von Klima, Überflutungen, Krankheiten, Wasserqualität, Abfallbeseitigung, Bestäubung

Kulturelle Dienstleistungen

ökosystemare Dienstleistungen, die Erholung, Naturtourismus, ästhetisches Vergnügen und spirituelle Erfüllung

Das Millennium Ecosystem Assessment (MA) ist eine umfassende Studie der Vereinten Nationen, die einen systematischen Überblick bietet, wie es um 24 entscheidende Funktionen von Ökosystemen bestellt ist.Der Bericht machte deutlich, dass die Ökosysteme der Erde immer mehr zerstört werden. Ein großer Erfolg des Berichts ist in der Rückschau, dass er den Begriff der "Ökosystemdienstleistungen" fest etabliert hat. Die Natur stellt Nahrung, Wasser, Holz, Fasern und genetische Ressourcen kostenlos zur Verfügung, sie reguliert Klima, Überflutungen, Krankheiten, Wasserqualität und Abfallbeseitigung, sie bietet Erholung, ästhetisches Vergnügen und spirituelle Erfüllung und sie unterstützt die Bodenbildung, und den Nährstoffkreislauf.Schon 2005 befanden sich 15 dieser 24 Ökosystemdienstleistungen, die der Bericht untersuchte, sich in einem Zustand fortgeschrittener oder anhaltender Zerstörung.Die Arbeit am Bericht wurde überwacht durch ein 45-köpfiges Gremium ("board of directors"), in dem UN-Organisationen, Regierungsbeamte, der Privatsektor, NGOs und indigende Völker vertreten waren. Unterstützt wurden sie für die technische Arbeit durch einen Ausschuss mit 13 führenden Natur- und Sozialwissenschaftlern Eine Zusammenfassung erschien für alle Ökosysteme, Unterberichte widmeten sich der Wüstenbildung, der Biodiversität und Wasser bzw. Feuchtgebieten. Als Ergänzung kamen Berichte zu den den Schwerpunkten Gesundheit und Unternehmen/Industrie hinzu. Außerdem gab es 20 Berichte zu regionalen Schwerpunkten.Kernaussage des MA war: Nie in der menschlichen Geschichte wurden Ökosysteme stärker belastet als in den letzten 50 Jahren und die Belastungen steigen weiter an. Die heute festzustellenden Schäden werden tiefgreifende Auswirkungen in der Zukunft nach sich ziehen

Die gestiegenen Bedürfnisse der Menschen, insbesondere seit der Industrialisierung in den sog. Industrieländern, haben weltweit anthropogene Veränderungen bis hin zu Schädigungen von Ökosystemen bewirkt und auch zu einem Rückgang der Artenvielfalt und damit der Biodiversität geführt. Diese Zeitspanne der menschlichen Einwirkungen wird auch Anthropozän genannt.

Als Gegensatz zu anthropogen wird häufig der Begriff natürlich verwendet. Viele Einflüsse auf die Umwelt können sowohl anthropogen als auch natürlich bedingt sein, wobei eine eindeutige Abgrenzung nicht immer möglich ist. So kann ein Waldbrand beispielsweise sowohl durch Menschen als auch durch eine natürliche Ursache (z. B. Blitzschlag) verursacht worden sein.

Anthropogene Veränderungen müssen aber nicht unbedingt zur Verringerung der Biotop- oder Artendiversität führen. So entstehen durch extensive menschliche Nutzung Kulturlandschaften, die eine Vielzahl von wertvollen Biotopen beherbergen.

Natur ist ein elementares menschliches Bedürfnis

Romantik? Nein, ein Befund der Gehirnforschung, zum Beispiel. Die Gegenwart der Natur, das Spiel in ihr sind relevant für die Befriedigung der emotionalen, aber auch der kognitiven Bedürfnisse heranwachsender Menschen. Wird ihnen die Freiheit verwehrt, unkontrolliert von Erwachsenen in einer von selbst gewordenen - nicht einer künstlich gefertigten - Welt Erfahrungen zu machen, können Kinder zentrale Fertigkeiten nur sehr schwer entfalten. Ohne die Nähe zu Pflanzen und Tieren verkümmert ihre emotionale Bindungsfähigkeit, schwinden Empathie, Fantasie, Kreativität und Lebensfreude.

Vielfalt der Ökosystem

Ein Ökosystem setzt sich zusammen aus der unbelebten und der belebten Natur. Zur unbelebten Natur (dem Biotop) gehören z. B. das vorhandene Wasser, das Licht, die Steine oder die Erde. Zur belebten Natur (der Biozönose) zählen alle Tiere, Pflanzen, Pilze, Einzeller und Bakterien, die zusammen eine Lebensgemeinschaft bilden. Ein Ökosystem hat keine strenge Grenze und ist auch mit benachbarten Ökosystemen verbunden.

Wald, Steppe, Gebirge, Meer und Wüste: All das sind verschiedene Lebensräume, an die die dort lebenden Tiere und Pflanzen gut angepasst sind. Aber einzelne Tiere oder Pflanzen leben nie alleine, sondern sind von anderen Lebewesen des Ökosystems teilweise abhängig

Genetische und Arten Vielfalt

Zu einer Art gehören alle Lebewesen, die von einem gemeinsamen Vorfahren abstammen und sich durch ihr Aussehen von anderen Arten unter scheiden lassen. Außerdem können sich nur Lebewesen einer Art miteinander fortpflanzen. Pflanzenarten unterscheidet man an ihren Blütenformen, Tiere oft an ihren Knochen oder bestimmten Mustern des Gehäuses oder der Schuppen. Innerhalb einer Art kann es aber auch verschiedene Rassen und Sorten geben, die sich auf den ersten Blick stark unterscheiden.

Nicht alle Tiere oder Pflanzen, die zu einer
Art gehören, sehen gleich aus oder verhalten sich gleich. Das kann man zum Beispiel an uns Menschen sehen: Wir gehören alle zur gleichen Art, haben aber blonde, braune oder schwarze Haare und sind größer oder kleiner Diese Vielfalt ist sehr wichtig, weil sie es ermöglicht, dass sich Lebewesen verändern und an neue Gegebenheiten anpassen können.

Zurück zur Natur Art gerechtes Leben

Fast den gesamten Zeitraum unsere Existenz fanden Kindheit und lernen draußen statt:Weil es ein drinnen" nicht gab. Draußen formten sich Muskulatur, Motorik, räumliche Orientierung, Kreativität und Spiritualität und voller Sinnes - eindrücke wie: Wind, Sonne, Erde, Wasser. Je mehr wir Kinder erfahren lassen, dass wir draußen zu Hause sind, desto artgerechter, desto besser wächst das Kind heran. Draußen zu sein ist für Kinder ein elementares
Grundbedürfnis.