Das perfekte Haustier für Städter

Gute Gründe für Stadtbienen
Uns Menschen erscheinen Städte oft als grau und lebensfeindlich. Doch Bienen sehen das offenbar ganz anders. Sie fühlen sich in der Stadt rundum wohl! Diese Tatsachen sprechen dafür:
Parkanlagen, Hausgärten, Alleen, verwilderte Grundstücke, ja selbst Verkehrsinseln und Balkonpflanzen bieten den Bienen vom Krokus im Frühjahr bis zur Goldrute im November stets einen reich gedeckten Tisch. Nicht nur während der Haupttrachten findet sich immer ein mit Nektar und Pollen gefüllter Blütenkelch.Bienen sind wärmeliebende Tiere. Das Mikroklima ist in der Stadt im Durchschnitt um 2 bis 3 Grad wärmer als im Umland. Aufgrund der vorherrschenden Windrichtung ist es im Osten der Städte wärmer als in deren Westen. Das heißt: Stadtbienen sind im Frühjahr zeitiger und im Herbst länger unterwegs.Stadtimker ernten deutlich mehr Honig als Landimker. Das beweist die Statistik des Deutschen Imkerbundes Jahr für Jahr.Bienen passen problemlos zur städtischen Lebensführung. Sie brauchen nicht gefüttert zu werden. Niemand muss mit Bienen "Gassi" gehen. Sie können sich weitgehend selbst überlassen werden.Stadtimker kümmern sich um ihre winzigen Lieblinge oft hingebungsvoll, denn für viele ist dieses spannende, abwechslungsreiche und natürliche Hobby der perfekte Ausgleich zum Job im Büro oder in der Firma.Imkern in der Stadt ist unbürokratischer, da Stadtimker mit ihren Bienen weder auf Naturschutzgebiete (Naturschutzrecht) noch auf Belegstellen achten müssen.,In der Stadt werden weder Pflanzenschutzmittel gegen Insekten versprüht noch besteht die Gefahr, dass genveränderte Pflanzen angebaut werden.

Die Sehnsucht nach Natur in der Stadt wächst, Imkern wird immer beliebter. Doch vor dem Honig steht eine Menge Geduld, Zeit und Schweiß.

Ihren Nektar holen sich die Bienen , in begrünten Innenhöfen, von benachbarten Schrebergärten oder aus dem nahegelegenen Stadtpark. Mit dem Häusermeer der Großstadt sind die Tiere vertraut; unbeirrt vom Verkehrslärm fliegen sie ihre Futterplätze an. Das Angebot ist reichhaltig: "Es gibt kaum einen besseren Ort als die Stadt, um Bienen zu halten" einer internationalen Bewegung. Ob in New York, Paris oder Berlin - überall in den Metropolen boomt die Stadt-Imkerei.

Die Honigbiene zieht es vom Land in die Stadt. Denn auf dem Land herrscht agrarindustrielle Ödnis: Hecken, Kleingehölze, Waldstücke und Bachränder wurden im Zuge der Flurbereinigung systematisch gerodet und es entstanden weite, eintönige Agrarflächen - gut für großräumige Monokulturen, schlecht für Bienen. Denn Monokulturen werden binnen weniger Tage abgeerntet. Schlagartig entstehen grüne Wüsten, in denen die Bienen weder Pollen noch Nektar finden. Hinzu kommt, dass die Bauern weniger Zwischenfrüchte kultivieren und ihre Wiesen oft schon vor der Blüte mähen. In manchen Regionen finden Bienen bereits im Juli nur noch blütenfreie Flächen vor. "Auf dem Land hungern die Bienen Manche Völker sterben mitten im Sommer.

Anders in der Stadt: Hier locken begrünte Dachterrassen, Kleingärten, ungedüngte Blumenwiesen, Brachflächen und aufgelassene Friedhöfe mit einem Nahrungsangebot sondergleichen. Irgendwas blüht immer in der Stadt. Weil das Blütenangebot hier vielfältiger ist und der Pestizid-Einsatz gering, sind Stadtbienen gesünder als ihre Schwestern auf dem Land. Das macht sie widerstandsfähiger gegen die Varroa-Milbe, ihren größten Feind. Die Milbe verbeißt sich im Pelz der Bienen und saugt ihr Blut. Die Tiere werden anfällig gegen Infektionen, viele überstehen den Winter nicht
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Der aus Asien eingeschleppte Blutsauger treibt seit etwa 30 Jahren sein Unwesen in Europa. Im Winter 2002/2003 verendete in Deutschland fast ein Drittel aller Bienenvölker. Varroa gilt als eine der Hauptursachen. Die Bienen sind der Killer-Milbe fast hilflos ausgeliefert; nur der Mensch kann sie schützen Mittlerweile hängt der Fortbestand der Honigbiene existenziell vom Imker-Nachwuchs ab. Doch um den ist es schlecht bestellt: In den vergangenen 60 Jahren hat sich die Zahl der Imker mehr als halbiert. Hinzu kommt die Überalterung des Berufsstandes - es dominiert die Generation 60 Plus.
Um Bienen zu halten, braucht man nicht viel Aufwand zu treiben. Es genügt eine Holzkiste, einen Meter lang, einen halben Meter breit, 20 Zentimeter hoch, die praktisch überall aufgestellt werden kann: im Kleingarten, auf der Dachterrasse, auf dem Balkon den Zeitaufwand auf zwölf Stunden pro Bienenvolk und Jahr. Als Lohn winken bis zu 15 Kilo Honig.
 
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