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Biodiversitätsbildung
und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Kindergarten und
Schulen als Herausforderung für die Elementarbildung
Der Rückgang der Biodiversität
hat sich in den letzten 150 Jahren durch anthropogene Einflüsse
beschleunigt. Dieser Verlust ist eines der größten Probleme
des 21. Jahrhunderts. Die Erhaltung der Biodiversität stellt
damit eine der größten Herausforderungen der gegenwärtigen
Zeit dar. Seit dem "Übereinkommen über die biologische
Vielfalt, welches 1992 auf dem Umweltgipfel in Rio de Janeiro verabschiedet
wurde, ist die Erhaltung der biologischen Vielfalt als Interesse
der Menschheit anerkannt. In der Biodiversitäts-Konvention
sind drei Hauptziele definiert: Die Erhaltung der biologischen Vielfalt,
die nachhaltige Nutzung der Bestandteile der biologischen Vielfalt
sowie die gerechten Ebenen der Biodiversität. Biodiversität
umfasst demnach die Gesamtheit der Gene, der Organismen und der
Arten sowie die Vielfalt in den Populationen, Lebensgemeinschaften,
Habitaten und Ökosystemen. Der Verlust von Biodiversität
ist allerdings kein rein ökologisches Problem, sondern muss
unter den Gesichtspunkten der Gesamtvernetzung von Ökologie,
Ökonomie und Sozialem gesehen werden. Dies zeigt, dass der
Schutz von Biodiversität untrennbar mit dem Ziel einer nachhaltigen
Entwicklung verbunden ist. Nachhaltige Entwicklung wird auch als
eine "regulative Idee" des Umwelt- und Entwicklungsdiskurses
bezeichnet. Da es keinen vorgeschriebenen Lösungsweg gibt.
Das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung kann auch schon für
Kindergärten als Orientierung dienen. Um dieses Leitbild umzusetzen,
sollten Lernprozesse im Kindergarten so gestaltet sein, dass Kinder
an der Entstehung von Wissen beteiligt werden. Es gilt Partizipation
als Lebensform zu praktizieren. Dies bedeutet, dass die Kinder "echte"
Aufgaben bewältigen müssen. Hierfür benötigen
sie Kompetenzen, die ihnen eine aktive Teilnahme an der Gestaltung
nachhaltiger Entwicklung ermöglichen.
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Biodiversitätsbildung
im Kindergarten und Schulen
Der kontinuierliche Rückgang
der Biodiversität zeigt, dass der Eigenwert der biologischen
Vielfalt sowie deren potenzieller Nutzen für die gegenwärtige
und zukünftige Generation bisher noch nicht ausreichend in
das Bewusstsein der Menschheit gerückt sind. Daher wird die
Idee, zukünftiges Handeln am Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung
zu orientieren für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen
in Rio de Janeiro konkretisiert und die Agenda 21 als Aktionsprogramm
für die Zukunft verabschiedet. Das 25. Kapitel der Agenda 21
wird expliziert den Kindern gewidmet. Sie werden als diejenigen
angesehen, die in Zukunft gefordert sind, im Sinne einer nachhaltigen
Entwicklung zu handeln. Dafür ist es grundlegend wichtig, die
Rolle der Kinder in der Gesellschaft zu stärken und ihre Möglichkeiten
zur Partizipation zu verbessern. Deshalb sollten sich bereits Kindergärten
und Schulen der Herausforderung einer nachhaltigen Entwicklung stellen
und Wissen im Sinne der nachhaltigen Entwicklung entwicklungs-,
werte- und kompetenzorientiert sein. Kinder benötigen demzufolge
Kompetenzen, die ihnen eine aktive Teilnahme an der Gestaltung ermöglichen.
Bildung und die Wissensvermittlung für nachhaltige Entwicklung
darf nicht als neuer Arbeitsbereich verstanden werden, sondern sollte
zum Selbstverständnis in Kindergärten und Schulen werden.
Gemäß einer konstruktivistischen Sichtweise sollte davon
ausgegangen werden, dass Lernende ihr Wissen aktiv steuern und so
den Lernprozess konstruieren. Demzufolge ist es bedeutend, an die
Vorstellung und das Vorwissen der Kinder anzuknöpfen. Die vorliegende
Arbeit möchte einen Beitrag dazu leisten, das pädagogische
Personal von Kindergärten bei der Bildung für nachhaltige
Entwicklung zu unterstützen.
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