Urbanes Landwirtschaften und Gärtnern
ist innerhalb (intra-urban) oder am Rande (peri-urban) von Städten
und Siedlungen zu finden, oft auf Boden, der nicht für landwirtschaftliche
Nutzung ausgewiesen ist, auf Brachen, Zwischenräumen, öffentlichem
Land, in Hausgärten oder auf Hausdächern. ln den Gärten
wird eine Vielfalt von essbaren und nichtessbaren Produkten hergestellt.
Zum Großteil werden dazu menschliche und materielle Ressourcen
aus der näheren Umgebung verwendet. Die dort produzierten Naturalien
werden von den Produzent Innen selbst konsumiert, verkauft, verschenkt
oder am Ort genossen. Häufig handelt es sich dabei um geringe
Produktionsmengen. Über die Aufzucht und Pflege von Pflanzen
und Tieren hinaus haben die Gärten soziale und stadträumliche
Auswirkungen. Das Arbeiten mit Pflanzen und die oftmals gemeinschaftliche
Eigenproduktion von Nahrungsmitteln sind von psychologischer, pädagogischer
und gesellschaftsbildender Bedeutung.
Stadträumlich hat die Bepflanzung von
Brachen, die Begrünung der Stadt, die Nutzung von organischen
Abfällen und Brauchwasser und die (oft) ressourcenschonende
und ökologische Produktion von Nahrungsmitteln nahe des Wohnorts
der KonsumentInnen positive und negative klimatische, ästhetische
und ökologische Dimensionen. Als kleinteilige, oft informelle
Strategie fällt urbane Landwirtschaft meist durch das Raster
einer (industriellen) Landwirtschafts- und modernen Stadtplanung,
obwohl ihre ökonomische Bedeutung nicht unterschätzt werden
darf. Städtisches Gärtnern ist in vielen Fällen eine
Strategie marginalisierter , ökonomisch benachteiligter Bevölkerungsteile,
um die Ernährung zu sichern, ein zusätzliches Einkommen
zu schaffen und die direkte Lebens-Umwelt zu gestalten.
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Die Idee für das sogenannte "Farming",
die urbane Landwirtschaft, stammt aus den USA und wird vom Fraunhofer
Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik erforscht.
Dabei geht es um die Integration des Obst- und Gemüseanbaus in
die Stadt, mit dem Ziel, lange Transportwege und damit CO2-Emissionen
zu vermeiden. |