Kleingartenanbaumodul für Kindergärten und Schulen mit Biodiversitätsbildung für das 21. Jahrhundert
--Innovative Technologien für die Zukunft  
 
Biodiversität bildet eine der wesentlichen Lebensgrundlagen für uns Menschen
In einer Welt des globalen Wandels stellt uns die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft vor immer neue Herausforderungen. Insbesondere für wichtige Schlüsselthemen sind daher neue Bildungskonzepte gefragt
     
     
Urban Farming in New York


Urban Farming wächst, und zwar im wahren Sinne des Wortes: In New York bauen immer mehr Leute Gemüse an. Platz dafür findet sich auf Dächern - und auf stillgelegten Baustellen. Jeder Koch wünscht sich seine eigene Farm", sagt Chrissa Yee. Sie muss es wissen: Bevor sie als Projektleiterin im New Yorker Restaurant Riverpark anheuerte, arbeitete sie bei namhaften Gourmet-Magazinen. Jetzt steht sie mit mir ein paar Schritte vom Restaurant entfernt zwischen gelben Tomaten und tieflila Auberginen - die noch am Stengel hängen. Riverpark liegt direkt am East River in Manhattan, in einem Hochhaus, das das New Yorker Alexandria Center for Life Science beherbergt. Zwei Wolkenkratzer sollten es werden, doch dann kam der Immobiliencrash, und die Baustelle nebenan wurde stillgelegt. "Im Moment gibt es etwa 700 solcher Flächen in New York", sagt Yee. Darin sah Chefkoch Tom Colicchio seine Chance: Er besorgte sich die Genehmigung für Gemüseanbau mitten in New York. Dass die Pflanzen auf Betonplatten stehen, ist nicht unbedingt von Nachteil: "Okraschoten wachsen eigentlich besser in südlicheren Gefilden", erklärt Chrissa Yee. "Aber der Heat Island Effect bewirkt, dass sie hier bei uns über zwei Meter hoch werden." Dicke grüne Schoten hängen an den Pflanzen, die diesen Sommer bereits gut einen Meter geschafft haben. Frischeres Gemüse kann die Küche nicht bekommen.
Zig Sorten Basilikum wachsen unter anderem hier, grüne und rote Salate, Rote Bete, Tomaten in allen möglichen Farben, scharfe rote Pfefferschoten, Melonen und die im Moment angesagten merkwürdigen Gurken namens Poona Kheera. Im September 2011 standen die ersten der 7.400 Container - und New Yorker erkennen deren Gestalt sofort: Es sind Milchkästen. Dort hinein sät Zach Pickens gerade Mustard Greens (Indischen Senf). Der Bauernsohn aus Ohio, der die Farm zusammen mit Kollegen bewirtschaftet, kam der Liebe wegen nach New York - und wollte einen Garten. In seinem neuen Zuhause gab es dafür nur an einer Stelle Platz: auf dem Dach. So lernte er alles, was man über Urban Farming wissen muss. Jetzt gibt er hier an den Wochenenden Workshops für Leute, die in New York privat Gemüse anbauen wollen. Doch jeden Monat kann es soweit sein, dass die Farm die Baustelle verlassen muss - sie ruht ja nur. Geübt hat die Mannschaft des Riverpark den Umzug bereits: Als letztes Jahr der Hurrikan Irene auf New York zuraste, packten alle vom Kellner bis zur Küchenhilfe mit an, um binnen sechs Stunden fast alle Gemüsekisten ins Haus zu holen. Sechs Stunden hat das gedauert. Dicke Oberarme haben auch die Farmer von Brooklyn Grange. Sie eröffneten 2010 eine Rooftop Farm: Hoch oben auf einem großen ehemaligen Lagerhaus in Queens schütteten sie extraleichte Spezialerde an, auf der sie seither tonnenweise Gemüse anbauen. Und das muss dort ja wieder weg - die Ernte verkauft Brooklyn Grange an Restaurants und auf Märkten. Dieses Jahr drängeln sich die Farmer dazu nicht mehr neben Büroangestellen aus dem Gebäude: Brooklyn Grange hat jetzt einen eigenen Aufzug. Einmal in der Woche darf jedermann damit aufs Dach fahren - und sich anschauen, wie die Schmetterlinge mit den Bohnen im Wind um die Wette schaukeln. Doch nicht alle Urban Farming-Flächen in New York sind auf Profit ausgerichtet. Begonnen hat die Bewegung mit Privatleuten, die vom Gartenglück träumten. Bereits in den 70er Jahren eroberten sich diese Pioniere Brachflächen in der Nachbarschaft und wandelten sie in Community Gardens um. Daran knüpfen heute auch Bildungsprojekte an: "Wir haben hier mit Leuten zu tun, die nicht wissen, dass Möhren unter der Erde wachsen", sagt etwa Gina Keatley, die mit Nourishing USA gegen Armut und ernährungsbedingte Krankheiten kämpft. Urban farming" ist die Antwort auf derlei prekären Lebensumstände. Eine von ihrer Politik zutiefst enttäuschte Gesellschaft wie die US-amerikanische fängt sozusagen bei Adam und Eva wieder an.Gartenaktivisten betreiben auf innerstädtischen Brachen Gärtnereien, in denen Teenager das organische Gärtnern erlernen. Notfalls auch - mit entsprechenden Behältern für Erde und Pflanzen - auf asphaltierten Flächen. Meistens erhalten die Jugendlichen sogar einen Lohn von etwa fünf Dollar die Stunde. Das Gemüse wird auf von den Kindern und Jugendlichen selbst betriebenen "Bauernmärkten" verkauft. So entstehen inmitten der Zentren des Nordens Varianten einer informellen Ökonomie wie wir sie bisher nur aus den Städten des globalen Südens kannten.

 

 
 
 
 
   
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